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Fotostiftung Schweiz
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Grüzenstrasse 45
8400 Winterthur
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Déjà-vu? Aus der Sammlung des Fördervereins der Fotostiftung Schweiz, Teil 1

15.09.2022–11.12.2022
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Déjà-vu? Aus der Sammlung des Fördervereins der Fotostiftung Schweiz, Teil 1

15.09.2022–11.12.2022
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Seit ihrer Gründung in den 1970er-Jahren hat die Fotostiftung Schweiz – neben der Konservierung ganzer Nachlässe und Archive – eine Sammlung von Fotografien aufgebaut, um die Geschichte und Vielfalt des Mediums, aber auch seine unterschiedlichen Konzepte zu dokumentieren und zu vermitteln. Seit 1982 wird sie dabei von einem Gönnerverein unterstützt, dessen Mitgliederbeiträge ausschliesslich für den Ankauf von Werken bestimmt sind. Die separat geführte Sammlung des Fördervereins (so heisst der Verein seit 2020) umfasst heute über 2000 Fotografien und hat zwei Schwerpunkte: herausragende Werke der internationalen Fotogeschichte und wichtige Positionen der neueren Schweizer Fotografie. Zum 40-Jahr-Jubiläum des Fördervereins werden die beiden Schwerpunkte nacheinander im neuen Ausstellungsraum vorgestellt.

Die erste Präsentation zeigt einen Ausschnitt aus der vor 2008 entstandenen Sammlung. Bis zu jenem Zeitpunkt erwarb der Förderverein Werke von Fotografinnen und Fotografen, die als Fixsterne der internationalen Fotogeschichte galten und der «Helvetica»-Sammlung der Fotostiftung einen Referenzrahmen gaben. Nachdem sich in den siebziger Jahren zunächst in den USA, später auch in Europa Fotogalerien und -auktionen etabliert hatten, wurde das Sammeln von Fotografien attraktiv – und gute Qualität war noch bezahlbar. Die allerersten vier Werke (1984 angekauft) stammten von Julia Margaret Cameron, André Kertesz, Anselm Adams und Bill Brandt – Berühmtheiten aus der «Champions League» der Fotografie. Durch die jährlichen Ankäufe entstand eine hochkarätige Kollektion, die aber – wie jede Sammlung – einem bestimmten Filter unterlag. Der Kanon der «Klassiker», an dem man sich orientierte, war zum Beispiel lange Zeit von der US-amerikanischen Sicht auf die Fotogeschichte geprägt – einer Geschichte, die überdies fast ausschliesslich von männlichen Historikern und Kuratoren geschrieben worden war. Diese einseitige Wahrnehmung und Bewertung ist nicht nur ein Problem der Geschichtsschreibung, sondern auch ein Spiegel realer Verhältnisse: Bis in die 1980er-Jahre hatten Fotografinnen grössere Hürden zu überwinden – sei es in der Ausbildung, sei es in der Ausübung des Metiers. Noch heute ist es schwierig, beim Aufbau einer historischen Sammlung die entsprechenden Lücken zu füllen, weil weniger Werke zur Verfügung stehen. Trotz solcher Leerstellen gibt die Sammlung des Fördervereins spannende Einblicke in Entwicklungen und ausgewählte Strömungen der Fotografie. In einer Fülle von herausragenden Werken kommen auch materielle und technische Aspekte zur Geltung. Dass der Förderverein beim Sammeln flexibel und offen blieb, zeigt sich an den ebenfalls präsentierten Beispielen von Fotografie aus Brasilien und Japan, die im Zusammenhang mit grossen, länderspezifischen Ausstellungen im Rahmen der Zürcher Junifestwochen angekauft wurden. Die umfangreichen Konvolute aus Lateinamerika, Japan oder der Sowjetunion, die damals aufgenommen wurden, sind ein willkommenes Korrektiv zum Kanon der westlichen «Klassiker». In ihnen spiegeln sich nicht nur eine andere Realität, sondern auch andere Weltsichten und eigenständige fotografische Traditionen.