Wann beginnt ein Krieg und wann hört er wirklich auf? Spuren in der Landschaft bleiben, seelische Wunden werden an die Nachkommen weitergegeben. Der Dokumentarfotograf Meinrad Schade hielt ab 2003 in den Ländern, die nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion entstanden, ein fragil zwischen Krieg und Frieden schwebendes Alltagsleben fest: In Tschetschenien die Zerstörungen. In Inguschetien das Leben der Vertriebenen. In Kasachstan die Folgen der Atombombenversuche. In Nagorny-Karabach den Grenzkonflikt. In Russland und in der Ukraine die Erinnerungsrituale, die Paraden.
Das Buch präsentiert Schades Porträt-, Strassen- und Landschaftsaufnahmen in Bildpaaren und Bildfolgen, welche die Zusammenhänge und Konsequenzen ungelöster Konflikte deutlich machen. Nach einem Essay von Nadine Olonetzky zu den Folgen von Kriegen erläutert der Journalist Daniel Wechlin die politisch-historischen Hintergründe. Der Schriftsteller Michail Schischkin erzählt vom Untergang und Wiederaufbäumen des Sowjetimperiums. Und Fred Ritchin, Spezialist für Dokumentarfotografie, zeigt die Chancen und Grenzen der Reportagefotografie heute auf.
Mit Texten von Nadine Olonetzky, Fred Ritchin, Michail Schischkin und Daniel Wechlin.