Theo Frey (1908–1997) wird oft in einem Atemzug mit den Klassikern der Schweizer Reportagefotografie – Hans Staub, Gotthard Schuh, Paul Senn – genannt. Sein Gesamtwerk ist jedoch weniger bekannt als die Werke dieser ersten, etwas älteren Generation von Fotoreportern. Das liegt einerseits daran, dass es bis heute nur unzureichend erschlossen und zugänglich war. Anderseits hängt es wohl auch mit Freys unprätentiösem Stil zusammen: Seine sorgfältig aufgebauten, sachlich gehaltenen Reportagen leben weniger von flüchtigen und dramatischen Momentaufnahmen als vom scharfen Blick für das Unscheinbare – für den Alltag, der die Menschen prägt. Theo Frey bringt in seinen Fotografien soziales Engagement und eine tiefe Sympathie für die Lebenswelten der kleinen Leute zum Ausdruck. Mit seinem streng dokumentarischen Ansatz gelingen ihm während seiner ganzen Laufbahn immer wieder einprägsame Bilder, die heute einen festen Platz im visuellen Gedächtnis der Schweiz einnehmen.
Mit Texten von Theo Frey, Martin Gasser, Klaus Merz, Sabine Münzenmaier und Peter Pfrunder.