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Fotostiftung Schweiz
Fotostiftung Schweiz
Grüzenstrasse 45
8400 Winterthur
+41 52 234 10 30

50 Jahre Fotostiftung Schweiz

05.06.2021–30.01.2022
kuratiert von der Fotostiftung Schweiz
Fotobibliothek
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50 Jahre Fotostiftung Schweiz

05.06.2021–30.01.2022
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Vor 50 Jahren, am 4. Mai 1971, wurde die Fotostiftung Schweiz in Zürich gegründet, «um bedeutsame Photographien der Vergessenheit zu entreissen», wie es in der Stiftungsurkunde heisst. Anliegen der Beteiligten war es, die Archive wichtiger Fotografinnen und Fotografen zu erhalten, eine Sammlung aufzubauen und ein Bewusstsein für das Kulturgut Fotografie zu schaffen, unter anderem mit Ausstellungen und Publikationen. Schon einige Monate vor der offiziellen Gründung wurde im Zürcher Centre Le Corbusier eine Ausstellung mit Werken von Werner Bischof, Robert Capa und weiteren Vertretern einer «engagierten Fotografie» organisiert. The Concerned Photographer – produziert vom International Fund for Concerned Photography in New York – stiess auf grosses Interesse, was die Gründer der Stiftung ermutigte, mit einem damals kühnen Vorschlag ans Kunsthaus Zürich heranzutreten: Erstmals sollten die Geschichte der Fotografie in der Schweiz dargestellt, Fragen der aktuellen Fotografie diskutiert und herausragende Figuren präsentiert werden.

Tatsächlich konnte die neue Stiftung im Herbst 1974 im Kunsthaus eine Ausstellung eröffnen, die als Meilenstein der institutionellen Auseinandersetzung mit Fotografie in der Schweiz gilt. Unter dem Titel Photographie in der Schweiz von 1840 bis heute wurden im Bührlesaal 1200 Fotografien aus allen Sparten – Reportage, Mode, Werbung, künstlerische Fotografie usw. – von 180 Fotoschaffenden gezeigt, begleitet von einer gleichnamigen Publikation, die einen Überblick über die Entwicklung des Mediums und seine vielen Facetten bot. Diese erste umfassende Foto-Ausstellung in einem Schweizer Kunstmuseum wurde in 10 Wochen von 70’000 Personen gesehen und trug wesentlich zur öffentlichen Anerkennung der Fotografie bei.

Der erfolgreiche Auftritt war auch ein Schlüssel für das weitere Gedeihen der Fotostiftung: Die Ausstellung wanderte in einer verkleinerten Version um die ganze Welt und machte die Stiftung bekannt; sie legte das Fundament für eine nationale Fotosammlung; und sie war der entscheidende Schritt, dem eine von der Stiftung bespielte «Photo-Galerie» und viele weitere Ausstellungen im Kunsthaus folgten. Von 1976 bis 2001 durfte die Fotostiftung auch Büros und Archivräume im Kunsthaus nutzen. 2003 übersiedelte sie nach Winterthur, um gemeinsam mit dem Fotomuseum ein neues Fotozentrum einzurichten. Zu den frühen Ausstellungen in der «Photo-Galerie» zählt eine Hommage an Ernst A. Heiniger (1979) – dieser Vorgeschichte ist es zu verdanken, dass die Fotostiftung Schweiz heute das Archiv von Heiniger betreuen und sein Werk vom 5. Juni bis 10. Oktober 2021 in einer ersten umfassenden Retrospektive in der Fotostiftung präsentieren konnte.