Frauen. Fragen. Fotoarchive.
Die Fotografiegeschichte der Schweiz wurde lange Zeit aus männlicher Perspektive überliefert. Von den rund 160 Archiven in der Fotostiftung Schweiz sind nur 26 Archive weiblichen Fotoschaffenden zuzuschreiben. Diese Archive sind so unterschiedlich wie ihre Autorinnen und deren Biografien: Während das Lebenswerk vieler Fotografinnen Brüche aufweist, zeichnen sich andere durch eine stringente und solide Entwicklung aus. Auch wenn es manchen Bildautorinnen gelang, sich in einem männlich dominierten Berufsfeld zu etablieren, blieben sie oft weniger beachtet im Schatten ihrer Berufskollegen, Lehrmeister und Ehemänner. Auch privilegierte Amateurfotografinnen, die ohne ökonomischen Druck technisch versierte Bilder und eindrucksvolle Zeitzeugnisse schufen, blieben am Rande der Geschichtsschreibung der Schweizer Fotografie.
Die Ausstellung Frauen. Fragen. Fotoarchive. rückt sieben Archive aus der Zeit von 1900 bis 1970 in den Fokus. Ein Kollektiv von Kuratorinnen der Fotostiftung Schweiz untersucht dabei die Besonderheiten und Gemeinsamkeiten dieser Archive und beleuchtet die Hürden und Erfahrungen des weiblichen Fotoschaffens. Wie prägten vorherrschende Rollenbilder, ökonomische Strukturen oder familiäre Verpflichtungen die Arbeit dieser Frauen? Wie spiegeln sich diese Einflüsse in ihren Archiven wider? Und wie kann mit Lücken in den Archiven und Sammlungen der Fotostiftung Schweiz umgegangen werden?
Mit Fotografien von Margrit Aschwanden, Hedy Bumbacher, Gertrud Dübi-Müller, Anita Niesz, Marie Ottoman-Rothacher, Anny Wild-Siber und Leni Willimann-Thöni.