Lucia Moholy – Exposures
Lucia Moholy (1894–1989) gehört zu den international bekanntesten und wichtigsten Fotografinnen des 20. Jahrhunderts. Ihre Architekturaufnahmen und Porträts aus den Jahren am Dessauer Bauhaus wurden zu Ikonen der Fotografiegeschichte und prägen bis heute die Wahrnehmung dieser Institution. Moholy war jedoch nicht nur Fotografin, sondern auch Kunsthistorikerin, Kritikerin, Schriftstellerin und Archivarin; sie selbst bezeichnete sich als «Dokumentarin» und machte sich auf dem Gebiet der Informationswissenschaft einen Namen.
Die Ausstellung Lucia Moholy – Exposures zeigt erstmals die grosse Bandbreite ihres Schaffens von den 1910er bis zu den 1970er-Jahren: Präsentiert wird das fotografische Werk zusammen mit zahlreichen zum Teil neu entdeckten Dokumenten, die neben Moholys Rolle in der Avantgarde der Zwischenkriegszeit auch ihre Jugend in Prag, ihre redaktionelle Tätigkeit in Deutschland, die Arbeit als Porträtistin in London sowie ihre Beschäftigung mit der frühen Mikrofilmtechnik in England und der Türkei beleuchten. Nicht zuletzt lädt die Ausstellung dazu ein, Lucia Moholy im Kontext von Zürich zu begegnen, wo sie die letzten dreissig Jahre ihres Lebens verbrachte. In dieser Zeit pflegte sie auch eine Beziehung zur damals noch jungen Fotostiftung, wo sich heute ein grosser Bestand von ihren Fotografien befindet.
Lucia Moholy – Exposures ist ein Ausstellungsprojekt der Kunsthalle Praha in Zusammenarbeit mit der Fotostiftung Schweiz. Der Kurator der Ausstellung und Künstler Jan Tichy zeigt in den oxyd-Kunsträumen vom 08.02. bis zum 02.03.2025 zeitgenössische Kunstwerke im Dialog mit dem Vermächtnis von Lucia Moholy. Zur Ausstellung erschien 2024 eine begleitende Publikation bei Hatje-Cantz.