Rudolf Lichtsteiner – Zum Stand der Dinge
Rudolf Lichtsteiner – Zum Stand der Dinge
Rudolf Lichtsteiner, 1938 in Winterthur geboren, erregte 1966 erstmals Aufsehen in der Fotowelt, als ihm der renommierte Prix Nicéphore Niépce zugesprochen wurde. Lichtsteiner gehörte damals zu einer europäischen Avantgarde, die das Medium von seiner abbildenden Funktion befreite und über sein komplexes Verhältnis zur Wirklichkeit nachdachte. «Die Fotografie ist so schwierig, weil sie so einfach ist», lautet einer von Lichtsteiners Merksätzen, der ihn auch als Philosoph ausweist. Rudolf Lichtsteiner misstraut den sichtbaren Tatsachen und stellt unsere Sehgewohnheiten in Frage, indem er mit präzisen, vielschichtigen Konzepten ganz neue Bilderfahrungen erzeugt. Alltägliche Objekte und Situationen – ein Tisch, ein Baum oder sein eigenes Zimmer – liefern ihm ein ideales Bezugsfeld, um von aussen nach innen zu schauen und Sinnbilder zu finden, die eine stille, eindringliche und zuweilen traumnahe Poesie entfalten. Die Ausstellung der Fotostiftung Schweiz, die das Werk von Rudolf Lichtsteiner betreut, ist die erste umfassende Retrospektive; sie macht deutlich, wie konsequent dieser konzeptuell arbeitende Bildermacher seinen Weg verfolgte.
Anlässlich der Ausstellung erschien die Publikation Rudolf Lichtsteiner – Fotografische Bilder, herausgegeben von der Fotostiftung Schweiz.
Plakat der Ausstellung Rudolf Lichtsteiner – Zum Stand der Dinge.