
Binia Bill
Hand im Sand, 1930er-Jahre
Hand im Sand, 1930er-Jahre
Die 1904 in Zürich geborene Binia Bill hatte bereits eine Ausbildung zur Konzertcellistin abgeschlossen, als sie 1930 entschied, den Beruf zu wechseln. Sie besuchte die Fotoklasse von Lucia Moholy an der Itten-Schule in Berlin und war in den folgenden zwölf Jahren als freie Fotografin tätig. Teilweise in enger Zusammenarbeit mit ihrem Ehemann Max Bill, aber auch unabhängig von ihm, schuf sie ein beachtliches fotografisches Werk. Ihre Porträts und Stillleben, welche stilistisch vom «Neuen Sehen» beeinflusst sind, bringen ein ganz eigenes, feinsinniges Gespür für Oberflächenstrukturen, Zwischen- und Grautöne zum Ausdruck.
Die Fotografie der mit Sand benetzten Hand entstand während einer Reise des jungen Ehepaares. Sie ist Teil einer Reihe von Aufnahmen von Binia und Max Bill am Strand und hält die Erinnerung an einen unbeschwerten ruhigen Sommertag fest. Gleichzeitig löst sich die Hand in diesem engen Bildausschnitt von der Situation und verwandelt sich in ein konzentriertes Stillleben, eine Studie von Licht und Schatten.