Die Schweizer Fotografin Monique Jacot (1934–2024) hat sich vor allem mit ihren engagierten Dokumentationen über den Alltag und die Arbeitsbedingungen der Frauen einen Namen gemacht; Einfühlungsvermögen und ein scharfer Blick für die Wechselwirkung zwischen Mensch und Milieu verleihen Projekten wie Frauen auf dem Land (1989) und Fabrikarbeiterinnen – Ein Leben im Akkord (1999) die besondere Aussagekraft. Daneben aber entstanden im Laufe eines halben Jahrhunderts Arbeiten unterschiedlichster Ansätze und Sichtweisen auf die Welt, die nur wenig mit aktualitätsbezogener Reportagefotografie zu tun haben.

 

Die vorliegende Publikation bietet erstmals einen Überblick über Monique Jacots Leben und ihre fotografische Tätigkeit. Die einzelnen Kapitel, eingeleitet durch informationsreiche Texte, widmen sich unbekannten und vergessenen Reportagen aus den 1950er Jahren sowie einer umfangreichen Serie von Einzelwerken, die als poetische Meditationen dem verborgenen Sinn des Lebens nachspüren.

 

Monique Jacot gehört zu den wenigen Frauen ihrer Generation, die über Jahrzehnte hinweg kontinuierlich ihren fotografischen Weg verfolgt und sich in verschiedene Richtungen weiterentwickelt haben: von der klassischen Schwarzweiss-Reportagefotografie über das Polaroidverfahren bis hin zu den neueren farbigen Transfers, die in malerischer Weise das ursprüngliche visuelle Erlebnis verfremden und verdichten. Noch heute zeichnet sich Monique Jacots Schaffen durch vitale Entdeckungslust, Offenheit und spielerische Grenzüberschreitungen aus, Qualitäten, mit denen sie sich einen eigenständigen Platz in der Schweizer Fotografie gesichert hat.

Mit Beiträgen von Matthias Christen, Christophe Gallaz, Sylvie Henguely, Nathalie Herschdorfer, Guido Magnaguagno, Peter Pfrunder.